MIXED MEDIA ARTWORKS

Penesta Dika, Layers of Life, Mixed Media, 2020.

Penesta Dika, Balance in Chaos, 2020.

Penesta Dika, "Gelbes Gewirr" aus der Serie "Ordnung in Chaos", mixed media, 2020.

...earlier artworks

Penesta Dika, Verteilung der MAterie / Das Gesetzt, mixed media, 140cm x 120cm, 2004.

Penesta Dika, Die Geburt / Explosion der Materie, mixed media, 2004.

Penesta Dika, Staubpartikel im All (Blumen), mixed media, 2003/2004.

Penesta Dika, Chaos im All, mixed media, 80cm x 60cm, 2004.

Penesta Dika, Sonnenenergie, 100cm x 50cm, 2004.

Die Suche nach der Ordnung im Chaos - Fraktale

 

Penesta Dika‘s Gemälde zeichnen sich durch die kräftig gefärbten, relativ gleichmäßig auf der Fläche verteilten Formen und Linien aus. Die Motive ihrer Gemälde weisen einen hohen Grad an Abstraktion auf und basieren meistens auf die Natur selbst, bzw. auf die physikalischen Naturgesetze. So findet man in jedem Werk eine Art Spannung und Entspannung, eine Art Anziehungs- und Abstoßungskraft. Diese ähneln laut der Malerin den Naturgesetzen, wie z.B. dem der Zentrifugalkraft, welche durch die Rotation der Erde um ihre Achse entsteht und dem der Zentripetalkraft, welche die Kräfte ins Innere drängend, den Vorgang der Rotation der Erde zustande kommen lässt. Die Schwerkraft als Anziehungskraft findet man in jeder Form, Linie und Farbe ihrer Gemälde. Öfters findet sich eine Nachahmung einer Konsistenz, die laut der Künstlerin während der Entstehung einer neuen Galaxie, in den Staubpartikeln im All auffindbar sein würde.

 

Die Kompositionen weisen entgegengesetzte und gleichzeitig stark miteinander im Bezug gesetzte Linien, Farben und Formen auf. Somit beruhen auch die Bildkompositionen primär auf Widersprüchlichkeiten. Auch die sich auf dem Grund reliefartig angefertigten Strukturen betonen dieses Prinzip: ihre Dreidimensionalität stellt einen Widerspruch gegenüber dem flächig gemalten Bildern dar. Die Tiefe des Raumes ist quasi einem ständigen Versuch in zwei Dimensionen befestigt zu werden, untergeordnet. Somit wird ein zeitliches Moment in der Malfläche festgehalten. Die hier oft dreidimensional strukturierten Flächen lassen den Eindruck entstehen, dass die Künstlerin eine Balance zwischen den einfachen Grundformen und den ihre Perfektion banalisierenden, bzw. zerstörenden Formen, herstellen möchte. Die reliefartige Struktur ist laut ihr gegenüber unstrukturierten Malgründen, wie wenn man einen Spaziergang in einer betonierten Fläche machen würde, anstatt, dass man einen Berg in der Natur besteigt. Obwohl der Weg dieses Spaziergangs auf einer zweidimensionalen Landkarte gleich lang erscheint, ist der Weg auf dem Berg, wegen seiner hügeligen Form, viel länger, dafür aber spannender und bietet mehr Erlebnis. So ermöglichte ihr der durch die Struktur erreichte Widerstand, die Farben spannender (durch den Faktor des Zufalls beeinflusst) auf der Malfläche aufzutragen, um somit der erzielten Perfektion bewusst zu entweichen. In jedem Werk überlegt sie während des Malganges wie die Anziehungs- und Abstoßungskräfte der Formen und Farben, sowie auch der Struktur, miteinander im Bezug zu der zu entstehenden Komposition stehen sollen. Schicht für Schicht versucht sie die Verteilung der Farben in Linien zu balancieren. Sie verwendet meistens kräftige, leuchtende, primäre Farben, die ebenfalls sehr streng einem Mit- und Gegeneinander untergeordnet sind.

 

Für die Malerin ist es wichtig, dass diese Gesetze, bzw. Kräfte in Gleichgewicht gebracht werden und eine Einheit schaffen. In ihren Gemälden werden die durch die gleichen Naturgesetze entstehenden Universen, Galaxien, Sterne, ja selbst die Mikroorganismen, in einer Analogie gebracht. Diese Analogien widerspiegeln sich auch in der Bezeichnung der Werke, somit heißt z.B. dasselbe Werk „Vulkan“ und „Geburt des Universums“. Die Analogie zwischen Mikro und Makro ist für Penesta Dikas Schaffen sehr wichtig. Sie ist überzeugt, dass sich die Dinge im Leben, in einem anderen Maßstab, immer wiederholen. Ihre Kunstwerke sind von der fraktalen Dimension, bzw. von der fraktalen Geometrie der Natur beeinflußt. Benoit B. Mandelbrot, mit dem die Künstlerin wegen ihrer wissenschaftlichen Veröffentlichungen mehrmals kommuniziert hatte, gilt als Entdecker dieser Formen. Fraktale (lat. fractus = gebrochen) sind geometrische Gebilde, die selbstähnliche Formen in einem anderen Maßstab aufweisen. Als geometrische Formen tauchen sie am heufigsten in der Natur auf, wie beispielsweise in Bäumen, Blutgefäßen, Wolken, Küstenlinien, usw. Im Zusammenhang mit der Küstenlinie ist bekannt die Unmöglichkeit einer exakten Bestimmung der Küstenlänge: Je genauer man die Feinheiten des Küstenverlaufes misst, umso größer ist die Länge, die man erhält.

 

Nicht nur die Formen, sondern auch die Farben und die Pinselstriche weisen eine fraktale Dimension auf. Somit findet man in kleineren Maßstäben immer wieder wiederholende Formen und dementsprechend wiederholende Farben. Fraktalität ist ja schließlich für sie der Schlüssel des Lebens — die Ordnung des Chaos, das Verstehen des Unverständlichen.